Schutzschirmverfahren gegen drohende Pleite der Eisenwerk Erla GmbH

Die Eisenwerk Erla GmbH hat aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit einen Schutzschirmantrag auf Eigensanierung gestellt. Das Amtsgericht Chemnitz gab dem Antrag am 1. Dezember statt und bestellte Rechtsanwalt Rüdiger Weiß zum Sachwalter.

Geschäftsbetrieb läuft weiter

Bei einer kurzfristig einberufenen Betriebsversammlung am Donnerstagnachmittag informierten Geschäftsführer Enrico Fischer und der Anwalt die Belegschaft. Ein Insolvenz- und Sanierungsplan wird erarbeitet, der auch Verhandlungen mit Banken und Kunden vorsieht, wobei die Löhne und Gehälter für den Zeitraum bis Februar 2023 über das Insolvenzgeld bezahlt werden. Der Geschäftsbetrieb der Gießerei mit derzeit 300 Beschäftigten inklusive Leiharbeitern soll aufrechterhalten werden. Unterstützt wird die Geschäftsleitung dabei von Rechtsanwalt Dr. Sebastian Braun, der als Generalbevollmächtigter des Unternehmens im Eigenverwaltungsverfahren eingesetzt wurde.

Erhebliche Mehrbelastungen

Die Rohstoff- und Energiekrise trifft das Eisenwerk hart. Coronapandemie, Lieferprobleme und Inflation verschärften die Lage. Nur ein Teil der großen Mehrbelastungen könne an die Kunden weitergegeben werden, hieß es. Das Unternehmen, international bekannter Hersteller von Turboladergehäusen und verschleißfesten Bauteilen, richtet sich seit einiger Zeit neu aus, um seine Fähigkeiten als Werkstoffspezialist über die Automobilindustrie hinaus zu vermarkten.

Erschienen in der knews.media im Dez. 2022