Vermögenssicherung in der Krise
Schutzschirmverfahren und vorläufige Eigenverwaltungsverfahren haben bei Geschäftspartnern und Außenstehenden kein negativ belegtes Image. Anders wird dagegen mit einem Regelinsolvenzverfahren oft das Scheitern des Unternehmers verbunden.
Die Zerschlagung des Unternehmens wird mit den Eigenverwaltungs- und Schutzschirm-verfahren vermieden und bietet weitere Vorteile, das Unternehmervermögen zu erhalten. Denn bei der Eigenverwaltung und im Schutzschirmverfahren bleibt die Geschäftsführung selbst im Amt. Zusammen mit einem spezialisierten Sanierungsberater wird das Geschäft fortgeführt und saniert. Die Geschäftsführung wird nicht entmündigt, so dass der Geschäftsführung weitgehende Freiheiten verbleiben, das Sanierungsziel zu definieren und das Unternehmen zum Erhalt des Unternehmensvermögens bei dem bisherigen Unternehmer zu bringen.
Es können dabei Liquiditätsfreiräume geschaffen werden, in dem das Unternehmen drei Monate lohnkostenfrei geführt wird, Zinslasten nicht abgeführt werden, steuerliche Erleichterungen genutzt und auch wiederkehrende Verpflichtungen nur in eingeschränkter Form bedient werden.
Zudem gestalten sich die Kosten im Eigenverwaltungs- und Schutzschirmverfahren deutlich geringer. Die Befriedigungsquote von Gläubigern ist regelmäßig deutlich höher und die Sanierung erlangt damit hohe Akzeptanz bei Geschäftspartnern.
Eigenverwaltungs- und Schutzschirmverfahren lassen sich im Gegensatz zu einer regulären Insolvenz oftmals in wenigen Monaten von Antragsstellung bis Aufhebung des Verfahrens durchführen. Des Weiteren muss der Unternehmer in dem Verfahren nicht fürchten, einen vom Gericht ausgesuchten Insolvenzverwalter aufoktroyiert zu bekommen. Es besteht ein Recht, den Sachwalter selbst auszusuchen.
Unsere Kanzlei, mit ihrem Fachanwalt für Insolvenzrecht, Dr. jur. Sebastian Braun, ist bundesweit in zahlreichen vorläufigen Eigenverwaltungs- und Schutzschirmverfahren tätig und besitzt das erprobte Praxis Know-how, das viele Insolvenzverwalter nicht haben.
erschienen in: RegioBusiness, Okt. 2017